#LTWNÖ: FPÖ dominiert den Wahlkampf
Der Social Media-Wahlkampf zur Landtagswahl in Niederösterreich verläuft sehr ruhig. Einzig die FPÖ mobilisiert ihre Anhänger:innen umfangreich und lässt sich ihren Social Media-Auftritt einiges kosten. Andere Parteien sind in den sozialen Medien bisher noch sehr zurückhaltend. Dabei liegt der Fokus der Parteien auf Facebook, die Trendplattform TikTok wird hingegen kaum genutzt.
Wien, im Jänner 2023. – Die sozialen Medien haben sich in den vergangenen Jahren in der heimischen Innenpolitik als immer wichtigerer Kanal für Wahlkämpfe etabliert. Im Social Media-Wahlkampf zur Landtagswahl in Niederösterreich sind die meisten Spitzenkandidat:innen und Parteien hingegen sehr zurückhaltend, wie eine aktuelle Analyse der Social Media-Marktforscher:innen von BuzzValue zeigt.
FPÖ dominiert Social Media-Wahlkampf
Eine Woche vor der niederösterreichischen Landtagswahl hat die FPÖ NÖ mit Spitzenkandidaten Udo Landbauer in den sozialen Medien die Nase deutlich vorn. Mit über 227.000 User-Interaktionen auf den eigenen Social Media-Seiten mobilisieren die FPÖ sowie der Spitzenkandidat seit Anfang Dezember ihre Anhänger:innen mit Abstand am erfolgreichsten. Die SPÖ NÖ, mit Franz Schnabl, liegt mit rund 48.600 Likes, Shares und Kommentaren bereits deutlich dahinter. Die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VPNÖ) erzielt trotz hoher Fanzahlen bisher nur wenig Interaktion. Auch die Spitzenkandidat:innen der Grünen, NEOS und MFG weisen auf ihren Seiten nur geringe Interaktionszahlen auf. „Der Social Media-Wahlkampf der Landtagswahl in Niederösterreich läuft bisher recht zögerlich. Besonders auffällig ist, neben der Dominanz der FPÖ, dass die Landeshauptfrau Mikl-Leitner die sozialen Medien bisher nur sehr zurückhaltend nutzt. Die Anhänger:innen der FPÖ NÖ interagieren hingegen sehr umfangreich auf Facebook und Co. Unsere Analysen aus der Vergangenheit zeigen jedoch, dass nicht jedes Like auch gleich eine Wählerstimme bedeutet“, erläutert Markus Zimmer, Geschäftsführer von BuzzValue.
Facebook wichtigste Plattform im Wahlkampf
Für den Social Media-Wahlkampf ebenso auffällig ist, gegen den Trend der letzten Wahlkämpfe in Österreich, der weiterhin starke Fokus der Parteien auf Facebook. Mit über 286.000 Interaktionen stellt Facebook in diesem Wahlkampf den mit Abstand wichtigsten Kanal dar. Vor allem Udo Landbauer und die FPÖ NÖ nutzen die Plattform äußerst aktiv. Auch auf YouTube erzielt die FPÖ Niederösterreich hohe Reichweiten. Andere Plattformen wie Instagram, Twitter oder TikTok werden hingegen nur zurückhaltend genutzt. „Speziell die Bundespräsidentschaftswahl im vergangenen Herbst hat die Relevanz von TikTok in der heimischen Politik aufgezeigt. Bei der aktuellen Landtagswahl bleibt hier bisher noch viel ungenutztes Potenzial liegen“, weiß Zimmer und ergänzt „So ist unter anderem Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner seit November des Vorjahres auf Ihrem TikTok-Kanal gar nicht mehr aktiv.“ Einzig NEOS NÖ legen ihren Fokus verstärkt auch auf TikTok, erzielen mit knapp 60.000 Views die diesbezüglich höchste Reichweite.
Steigende Werbeausgaben auf Facebook & Co
Die hohen Fan- und Interaktionszahlen verdankt die FPÖ NÖ nicht nur ihren aktiven Anhänger:innen. Die Partei gibt aktuell auch am meisten für ihren Social Media-Wahlkampf aus. So investieren Udo Landbauer und die FPÖ NÖ seit Anfang Dezember rund 46.500 € für Wahlwerbung auf Facebook und Instagram. Die Grünen NÖ geben mit Spitzenkandidatin Helga Krismer 12.500 € aus. Franz Schnabl (8.900 €), Johanna Mikl-Leitner (3.920 €) und Indra Collini (3.450 €) sind bisher deutlich sparsamer. „Die letzte Woche vor der Wahl wird auch im Wahlkampf in den sozialen Medien besonders intensiv werden. Hier werden die Parteien nochmal tief in die Tasche greifen, um ihre Reichweiten zu steigern und die eigenen Anhänger:innen zu mobilisieren“, schließt der Social Media-Experte ab.
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