#HassimNetz: 86,1% aller Politiker:innen betroffen
Im Zuge der Initiative #LikeShareCare, gegen Hass im Netz, haben die Social Media-Marktforscher:innen von BuzzValue auch die heimische Politik genau unter die Lupe genommen und analysiert. Ihre aktuelle Studie zeigt, ein Großteil der heimischen Politiker:innen ist von Hass im Netz betroffen, weibliche Politikerinnen sogar zu 100%.
Wien, im Oktober 2022. – Speziell seit dem tragischen Todesfall von Dr. Kellermayr ist das Thema „Hass im Netz“ in Österreich sehr präsent. Eine aktuelle Social Media-Analyse von BuzzValue zeigt, dass besonders auch heimische Politiker:innen von Hasskommentaren im Netz stark betroffen sind.
86,1% aller Politiker:innen betroffen
Die sozialen Medien sind in der heimischen Politik mittlerweile einer der Schlüsselkanäle für die aktive Kommunikation und für den Austausch mit der Bevölkerung. Dies zeigte unter anderem auch der Wahlkampf zur Bundespräsidentschaftswahl, in dem die Kandidaten die sozialen Medien sehr umfangreich zur Mobilisierung der Wählerschaft nutzten. Gemeinsam mit den heimischen Minister:innen und Landeshauptleuten zählen die Politiker:innen im ersten Halbjahr insgesamt knapp 25 Mio. Interaktionen auf ihren Social Media-Seiten, darunter auch zahlreiche negative Reaktionen und auch unzählige Hasskommentare. So wurde im untersuchten Zeitraum ein Großteil der führenden heimischen Politiker:innen (86,1%) mit Hasskommentaren auf deren Social Media-Seiten konfrontiert. „Unsere aktuelle Analyse zur heimischen Politik zeigt, dass im ersten Halbjahr 86,1% aller Politiker:innen von Hass im Netz betroffen waren. Darüber hinaus ist der Anteil an Hasskommentaren auch außerhalb der eigenen Kanäle sehr hoch“, erläutert Markus Zimmer, Geschäftsführer von BuzzValue.
Politikerinnen zu 100% betroffen
Die Analyse zeigt außerdem, dass Frauen in der heimischen Politik von Hass im Netz ganz besonders betroffen sind. So wurden im ersten Halbjahr auf den Social Media-Seiten aller Politikerinnen Hasskommentare gefunden. Unter den männlichen Politikern sind im Vergleich rund 84% betroffen. Dabei sind zahlreiche Beschimpfungen und Beleidigungen unter den Beiträgen der Politiker:innen zu finden. Ein Großteil der Hasskommentare wird auf den Facebook-Seiten der heimischen Politiker:innen verfasst. „Speziell aber auch die Trendplattform TikTok zeigt eine hohen Anteil an Hasskommentaren. So wurden vor allem die Bundespräsidentschaftskandidaten während ihres Wahlkampfs auch auf TikTok stark kritisiert“, weiß Zimmer. Aufgrund der hohen Anteile wurde die Kommentarfunktion von manchen Politiker:innen auf einzelnen Plattformen sogar schon deaktiviert.
Über die Initiative #LikeShareCare
Mit der Kampagne #LikeShareCare wollen die Social Media-Marktforscher:innen von BuzzValue mehr Aufmerksamkeit und Transparenz zum Thema Hass im Netz schaffen. „Im Rahmen unserer Projekte und Analysen erheben wir seit knapp 15 Jahren fast täglich auch zahlreiche Hasskommentare auf Facebook, Instagram und Co. Speziell in den vergangenen Jahren haben wir hier einen deutlichen Anstieg wahrgenommen. Deshalb wollten wir in diesem Jahr auch ein besonderes Augenmerk auf die Schattenseiten von Facebook, Instagram und Co legen“, erläutert Markus Zimmer, Geschäftsführer von BuzzValue. Die Kampagne behandelt monatlich unterschiedliche Themenschwerpunkte wie Rassismus, Sexismus und Homophobie in den sozialen Medien. Im Zuge der Initiative reagieren unter anderem bereits der ehemalige Gesundheitsminister Rudolf Anschober, SPÖ-Abgeordnete Mireille Ngosso, Moderatorin und DJane Martina Kaiser und LGBTQ-Influencer Bruman Rockner auf an sie gerichtete Hasskommentare.
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